Harald Hermann’s work is an invitation to a journey through utopian landscapes and gloomy pictorial worlds. He creates his own cosmos on canvases of varying formats, in part by superimposing multiple planes of imagery, with quotations and details, creating echoes of fleeting thoughts and stories long gone. The arrangement of motifs allows for absurd spaces and bizarre situations to take place, forming a hybrid window to an unexpected thought periphery.
Hermann orchestrates spaces and architecture, nature and landscapes and in doing so he builds a stage for his paintings, which is inhabited by spectral figures and where everyday objects attain a magical quality. Similar to an art chamber or a curiosity cabinet, the painter arranges costumed characters, translucent buildings, rubble and ash, as if they were collected treasures. Humankind, nature and culture merge to form an impenetrable thicket in a parallel world that ignores our spatial dimensions. Masquerade and symbols of death and transience only add to the confusion between truth and illusion, between the present, past and future.
In the spirit of Romanticism, the free and creative imagination is encouraged to break boundaries and to dissolve the distinction between reality and fantasy. But the dream-like, unconscious, supernatural elements of his work in no way romanticize reality: Hermann subversively breaks up of his motifs, creating a hyper reality, which through the eye of the beholder allows a new vision of what is real.
Is he depicting the end of days, in which the last of our kind try to salvage the decaying remnants of a culture? Or is it a new beginning, celebrating the triumph over time and space while drawing eternity from the well of mortality? The protagonists hide their intentions behind costumes. They fade away like hallucinations or delusions, leaving the observer no choice but to immerse himself in Hermann’s imaginary worlds and to daydream in his cosmic landscapes and horizons.
Harald Hermann lives and works in Lisbon and Berlin.
Harald Hermanns Werk ist eine Einladung zu einer Reise durch utopische Landschaften und düstere Bildwelten. Auf Leinwänden verschiedener Formate kreiert er, teils durch Überlagerung mehrerer Bildebenen, teils durch Zitate und Details – eingesetzt wie Echos flüchtiger Gedanken und vergangener Erzählungen – einen eigenen Kosmos. Das Arrangement von Motiven lässt absurde Räume und skurrile Situationen entstehen und bildet ein hybrides Fenster in eine ungeahnte Gedankenperipherie.
Hermann inszeniert Räume und Architektur, Natur und Landschaften und lässt eine Bühne für seine Malerei entstehen, auf der geisterhafte Personen wandeln und Alltagsgegenstände magischen Charakter erhalten. Wie in Kunst- und Wunderkammern arrangiert der Maler kostümierte Figuren, durchscheinende Gebäude, Schutt und Asche, als seien sie gesammelte Kleinode. Er lässt Mensch, Natur und Kultur zu einem undurchdringlichen Dickicht verwachsen, ineinander aufgehen wie in einer Parallelwelt, die unsere Raumdimensionen ignoriert. Maskerade und Symbole von Tod und Vergänglichkeit nähren die Verwirrung um Wahrheit und Schein, um Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft.
Die freie schöpferische Fantasie soll ganz im Geiste der Romantik Grenzen aufbrechen und die Unterscheidung zwischen Realität und Imagination auflösen. Doch das Traumhafte, Unbewusste, Übersinnliche seiner Arbeiten soll keinesfalls die Wirklichkeit romantisieren: Es gelingt Hermann, seine Motive subversiv aufzubrechen und eine Hyperrealität zu erschaffen, die durch das Auge des Betrachters einen neuen Blick auf die Wirklichkeit erlaubt.
Stellt er das Ende unserer Zeit dar, in der sich die Letzten die verfallenden Überreste einer Kultur zu Eigen machen? Oder ist es ein Neuanfang, der den Triumph über Zeit und Raum feiert und aus der Quelle des Vergänglichen das Unvergängliche schöpft? Die Protagonisten tarnen das Geheimnis um ihre Absichten hinter Verkleidungen. Wie Trugbilder oder Halluzinationen entziehen sie sich, und so bleibt dem Betrachter nur die Möglichkeit, selbst in Hermanns Vorstellungswelten einzutauchen und in seinen sphärischen Landschaften und Horizonten zu versinken.
Harald Hermann lebt und arbeitet in Lissabon und Berlin.